Avec l'initiative pour la recherche sur le développement durable, la SCNAT, avec ses institutions sœurs, promeut la science sur le développement durable et l’Agenda 2030. Elle accorde une attention particulière au traitement conjoint des questions socialement prioritaires dans les consortiums globaux.en plus

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Workshop 4: Thriving Spaces: Nachhaltigkeit und Raumentwicklung

Sustainability Science Dialogue – Mehr Vernetzung für die Nachhaltigkeitsforschung an der ZHAW

Das Schwerpunktthema «Thriving Spaces» befasst sich damit, wie wir unseren Raum nachhaltig gestalten können als Teil der gesellschaftlichen Transformation zur Nachhaltigkeit. Prosperierende und gedeihende Räume sind die Lebensgrundlage von Mensch und Natur. Wie können wir unsere Lebensstile nachhaltig ändern, unsere Räume dem Klimawandel anpassen und was wären hierfür zum Beispiel geeignete Instrumente der Raumplanung? Derartige Frage spielen eine zentrale Rolle in der Vision von «Thriving Spaces».

SSD ZHAW Thriving Spaces

Die Moderatorin Ursula Schüpbach (Forum Landschaft, Alpen, Pärke) stellte den anwesenden Expert:innen der ZHAW, Anke Domschky, Anke Kaschlik und Vicente Carabias-Hütter die Frage, wo aus ihrer Sicht der grösste Handlungsbedarf für die Forschung in den Bereichen Stadt- und Landschaftsplanung, Architektur, und Raumentwicklung bestehe. Es wurde unter anderem erwähnt, dass in der Planung oft nicht klar sei, was die beste und nachhaltigste Lösung sei und wie dementsprechend Prioritäten gesetzt werden können. Das ganzheitliche Wissen über Nachhaltigkeit und natürliche Ressourcen, welches benötigt wäre, um derart vernetzte Probleme zu verstehen und anzugehen, sei bei Architektur/Planungs-Studierenden oft nicht vorhanden. Ausserdem habe der Begriff «Nachhaltigkeit» für viele Menschen unterschiedliche Bedeutungen und werde verschieden ausgelegt. Wie könnte den Studierenden und Mitarbeitenden der Fachhochschulen eine ganzheitliche Nachhaltigkeit vermittelt werden? Wenn «Nachhaltigkeit» als übergeordnetes Thema in alle Bereiche der Forschung und Lehre der ZHAW einwirken würde, wäre hierfür eine Grundlage gelegt.

Vicente Carabias-Hütter unterstrich, dass das Wissen für eine nachhaltige Transformation der urbanen Räume grösstenteils vorhanden sei. Die Herausforderung bestehe darin, es umzusetzen und hierfür an verschiedenen Schnittstellen Synergien zu finden, zum Beispiel zwischen Forschenden, Stadtplanern, Verwaltung und Privatwirtschaft.

Ein Teil der Transformation zu nachhaltigeren Räumen werde ausserdem sein, dass rechtliche Rahmenbedingungen angepasst und verschoben werden müssen um Veränderung zu ermöglichen. In Reallaboren könnten derart neue Rahmenbedingungen ausgetestet werden um mit Fragenstellungen der nachhaltigen Entwicklung zu experimentieren.

Während den Diskussionen kristallisierten sich eine Reihe von Aspekten heraus, wie sich die Wissenschaft stärker für eine nachhaltige Entwicklung unseres Raums einbringen könnte:

Die Forschung sollte Grundlagen legen, um politische Weichen zu stellen und dabei mehr Mut haben, sich zu exponieren und zu positionieren.
Mehr Öffentlichkeitsarbeit von Seiten der Forschenden wäre dringend notwendig, z.B. sich mit Good-Practice Beispielen an die Bevölkerung, Politik und Gemeinden wenden.
Die Wissenschaft sollte (radikalere) Visionen entwickeln für die Stadt und das Land der Zukunft und mit diesen zu den Praxispartnern treten. Reallabore würden sich eignen, um die Umsetzung der Visionen auszuprobieren.
Es werden mehr Förderinstrumente benötigt um Neues und Innovatives auszuprobieren (wie z.B. der NTN Innovation Booster von Innosuisse).

Bezüglich Studium und Lehre an der ZHAW unterstützten die Teilnehmenden eine frühzeitige Förderung der Inter- und Transdisziplinarität im Studium, was zurzeit in den oft stark reglementierten Studiengängen schwierig sei. Fach- und Expertenwissen sei weiterhin gefragt, aber Studierende sollten lernen, mit anderen Disziplinen zusammen an Fragestellungen zu arbeiten und eine gemeinsame Sprache zu finden. Ausserdem wäre es wünschenswert, wenn Studierende für Veranstaltungen zur nachhaltigen Entwicklung Credits erhalten würden und derartige Engagements nicht nur nebenbei und freiwillig machen müssten.

Am Ende des Workshops wurde noch einmal hervorgehoben, dass sich die ZHAW nicht als Konkurrent der Universitäten und ETHs sehen sollte. Im Gegenteil: sie sollte ihre Vorteile und Stärken (Praxisnähe, angewandte und problemorientierte Forschung) klarer ausnutzen, um Forschung für eine nachhaltige Entwicklung voranzutreiben.

Text: Anja Bretzler

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